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libration [2023/07/05 01:02] – [Die Ansicht der Libration am Himmel] hcgreierlibration [2025/07/02 16:36] (aktuell) – [Tägliche Libration] hcgreier
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 ====== Die Mondlibration ====== ====== Die Mondlibration ======
  
-(Übersetzung aus JMeeusMorsels 1)+Es ist eine bekannte Tatsache, dass der Mond immer die gleiche Seite zur Erde zeigt, sodass nie eine Hälfte der Mondoberfläche zu sehen ist. Tatsächlich ist dies nicht ganz genau: Die Mondkugel weist eine periodische Schwingung auf, die als **Libration** (lateinisch: librare = schwingen) bezeichnet wird. Demnach können von der Erde aus insgesamt etwa 59% der Mondoberfläche beobachtet werdenBeginnen wir mit der Darlegung der drei empirischen Gesetzedie die Rotation des Mondes beschreiben; Sie wurden 1693 von **Giovanni Domenico Cassini** (italienischer Astronom, 1625-1712formuliert.
  
-Es ist eine bekannte Tatsache, dass der Mond immer die gleiche Seite zur Erde zeigt, sodass nie eine Hälfte der Mondoberfläche zu sehen ist. Tatsächlich ist dies nicht ganz genau: Die Mondkugel weist eine periodische Schwingung auf, die als Libration (lateinisch: librare = schwingen) bezeichnet wird. Demnach können von der Erde aus insgesamt etwa 59 Prozent der Mondoberfläche beobachtet werden. Aber beginnen wir mit der Darlegung der drei empirischen Gesetze, die die Rotation des Mondes beschreiben; Sie wurden 1693 von **Giovanni Domenico Cassini** (1625-1712) formuliert. +  * **1. Gesetz**: Der Mond dreht sich im direkten Sinne (d. h. im gleichen Sinne wie die Erde), mit einer konstanten Winkelgeschwindigkeit (in Bezug auf die Sterne), und die siderische Rotationsperiode ist gleich der mittleren siderischen Rotationsperiode Umlauf des Mondes um die Erde, der $27\overset{d}{.}32166$ Tage beträgt (23<sup>d</sup>7<sup>h</sup>43<sup>m</sup>11.4<sup>s</sup>).
- +
-  * **1. Gesetz**: Der Mond dreht sich im direkten Sinne (d. h. im gleichen Sinne wie die Erde), mit einer konstanten Winkelgeschwindigkeit (in Bezug auf die Sterne), und die siderische Rotationsperiode ist gleich der mittleren siderischen Rotationsperiode Umlauf des Mondes um die Erde, der $27\overset{d}{.}32166$ Tage beträgt.+
      
   * **2. Gesetz**: Die Neigung $i$ der mittleren Ebene des Mondäquators zur Ebene der Ekliptik ist konstant. Laut F. Hayn (1907) beträgt diese Neigung $1^\circ 32' 06''$. Später leitete Hayn den verbesserten Wert $i = 1^\circ 32' 20''$ ab. C.B. Watts (1955) fand $1^\circ 33' 50''$, aber der derzeit von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) angenommene Wert ist $i = 1^\circ 32'32\overset{''}{.}7$.   * **2. Gesetz**: Die Neigung $i$ der mittleren Ebene des Mondäquators zur Ebene der Ekliptik ist konstant. Laut F. Hayn (1907) beträgt diese Neigung $1^\circ 32' 06''$. Später leitete Hayn den verbesserten Wert $i = 1^\circ 32' 20''$ ab. C.B. Watts (1955) fand $1^\circ 33' 50''$, aber der derzeit von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) angenommene Wert ist $i = 1^\circ 32'32\overset{''}{.}7$.
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 \[ \begin{align}\measuredangle RMB &= \measuredangle RME + \measuredangle EMB \\ &= 1^\circ 32' + 5^\circ 09' = 6^\circ 41' \end{align}\] \[ \begin{align}\measuredangle RMB &= \measuredangle RME + \measuredangle EMB \\ &= 1^\circ 32' + 5^\circ 09' = 6^\circ 41' \end{align}\]
  
-Im Weiteren unterscheidet man nun die Libration in Länge und die Libration in Breite.+Im Weiteren unterscheidet man nun die **Libration in Länge** und die **Libration in Breite**.
  
  
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 Im Fall von **Abb.1** befindet sich der Mond nördlich der Ekliptik, etwa in der Mitte zwischen dem aufsteigenden und dem absteigenden Knoten seiner Umlaufbahn, sodass der Mond-Südpol der Erde zugewandt ist. Der Mondäquator (in der Zeichnung rot dargestellt) steht senkrecht zur Rotationsachse $MR$. Im Fall von **Abb.1** befindet sich der Mond nördlich der Ekliptik, etwa in der Mitte zwischen dem aufsteigenden und dem absteigenden Knoten seiner Umlaufbahn, sodass der Mond-Südpol der Erde zugewandt ist. Der Mondäquator (in der Zeichnung rot dargestellt) steht senkrecht zur Rotationsachse $MR$.
  
 +Zur mathematischen Beschreibung benötigt man als erstes die Neigung der Mondbahn gegen die Ekliptik mit $i = 5\overset{\circ}{.}15668983$ und die Neigung des Mondäquators gegen die Mondbahn mit $i_0 = 1\overset{\circ}{.}542416667^{\circ}$. Mit den geozentrisch ekliptikalen Koordianten $\lambda$ und $\beta$ kann man dann als nächstes die Libration der Breite mit $l'$ und $b'$ berechnen.
  
 +\[\begin{align}
 +\cos(b') \cdot \cos(l' + F) &= x = \cos(\lambda - \Omega) \cdot \cos(\beta) \\
 +\cos(b') \cdot \sin(l' + F) &= y = \sin(\lambda - \Omega) \cdot \cos(\beta) \cdot \cos(i_0) - \sin(\beta) \cdot \sin(i_0) \\
 +\sin(b') &= z = \sin(\lambda - \Omega) \cdot \cos(\beta) \cdot \sin(i_0) + \sin(\beta) \cdot \cos(i_0)
 +\end{align}\tag{1}\]
 +
 +mit $F = l - \Omega$ als Argument der Breite.
 =====  Libration in Länge =====  =====  Libration in Länge ===== 
  
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 Eine halbe Umdrehung nach dem Perigäum erreicht der Mond sein Apogäum und hat von der Erde aus gesehen über $180^\circ$ zurückgelegt – Position $3$ in **Abb.2**. Auch die Mondkugel hat sich nun um genau $180^\circ$ gedreht und der Punkt $m$ liegt somit von der Erde aus gesehen wieder genau im Zentrum der Mondscheibe. Eine halbe Umdrehung nach dem Perigäum erreicht der Mond sein Apogäum und hat von der Erde aus gesehen über $180^\circ$ zurückgelegt – Position $3$ in **Abb.2**. Auch die Mondkugel hat sich nun um genau $180^\circ$ gedreht und der Punkt $m$ liegt somit von der Erde aus gesehen wieder genau im Zentrum der Mondscheibe.
  
-Eine Vierteldrehung nach dem Apogäum hat sich Punkt $m$ um weitere $90^\circ$ in Bezug auf die Achse der Mondkugel gedreht. Aber der Mond hat sich nur über $84^\circ$ in Bezug auf die Erde bewegt, weil die Geschwindigkeit in diesem Teil seiner Umlaufbahn geringer ist als sein Mittelwert. Der Mond befindet sich jetzt in Position $4$ und wir sehen etwas über den mittleren östlichen Rand seiner Scheibe hinaus; Punkt $m$ ist nun etwas westlich ("rechts") der Scheibenmitte zu sehen. +Eine Vierteldrehung nach dem Apogäum hat sich Punkt $m$ um weitere $90^\circ$ in Bezug auf die Achse der Mondkugel gedreht. Aber der Mond hat sich nur über $84^\circ$ in Bezug auf die Erde bewegt, weil die Geschwindigkeit in diesem Teil seiner Umlaufbahn geringer ist als sein Mittelwert. Der Mond befindet sich jetzt in Position $4$ und wir sehen etwas über den mittleren östlichen Rand seiner Scheibe hinaus; Punkt $m$ ist nun etwas westlich ("rechts") der Scheibenmitte zu sehen. Nach einer weiteren Vierteldrehung ist der Mond mit erhöhter Geschwindigkeit ins Perigäum zurückgekehrt, und der Mondberg $m$ befindet sich, vom Erdmittelpunkt aus gesehen, wieder genau im Zentrum der sichtbaren Hälfte der Mondkugel.
-Nach einer weiteren Vierteldrehung ist der Mond mit erhöhter Geschwindigkeit ins Perigäum zurückgekehrt, und der Mondberg $m$ befindet sich, vom Erdmittelpunkt aus gesehen, wieder genau im Zentrum der sichtbaren Hälfte der Mondkugel.+
  
 <WRAP center round info 100%> <WRAP center round info 100%>
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 </WRAP> </WRAP>
  
-===== Tägliche Libration ===== +Zur mathematischen Beschreibung braucht man die beiden Hilfswerte $K_1$ und $K_2$: 
 +$$K_1 119\overset{\circ}{.}75 + 131\overset{\circ}{.}849 \ T \\ K_2 72\overset{\circ}{.}56 + 20\overset{\circ}{.}186 \ T\tag{2}$$ 
 + 
 +Die Gleichungen zur Berechnung der Libration in Länge sind dann: 
 +\[\begin{array}{llll} \varrho & - 0\overset{\circ}{.}02752 \ \cos(m) & - 0\overset{\circ}{.}02245 \ \sin(F) & + 0\overset{\circ}{.}00684 \ \cos(m - 2 \ F) \\ & - 0\overset{\circ}{.}00293 \ \cos(2 \ F) & - 0\overset{\circ}{.}00085 \ \cos(2 \ F - 2 \ D) & - 0\overset{\circ}{.}00054 \ \cos(m - 2 \ D) \\ & - 0\overset{\circ}{.}00020 \ \sin(m + F) & - 0\overset{\circ}{.}00020 \ \cos(m + 2 \ F) & - 0\overset{\circ}{.}00020 \ \cos(m - F) \\ & + 0\overset{\circ}{.}00014 \ \cos(m + 2 \ F - 2 \ D) & & \\     \sigma & - 0\overset{\circ}{.}02816 \ \sin(m) & + 0\overset{\circ}{.}02244 \ \cos(F) & - 0\overset{\circ}{.}00682 \ \sin(m - 2 \ F) \\ & - 0\overset{\circ}{.}00279 \ \sin(2 \ F) & - 0\overset{\circ}{.}00083 \ \sin(2 \ F - 2 \ D) & - 0\overset{\circ}{.}00069 \ \sin(m - 2 \ D) \\ & + 0\overset{\circ}{.}00040 \ \cos(m + F) & - 0\overset{\circ}{.}00025 \ \sin(2 \ m) & - 0\overset{\circ}{.}00023 \ \sin(m + 2 \ F) \\ & + 0\overset{\circ}{.}00020 \ \cos(m - F) & + 0\overset{\circ}{.}00019 \ \sin(m - F) & - 0\overset{\circ}{.}00010 \ \cos(m - 3 \ F) \\ & + 0\overset{\circ}{.}00013 \ \sin(m + 2 \ F - 2 \ D) \\ \tau & + 0\overset{\circ}{.}02520 \ E \ \sin(M) & + 0\overset{\circ}{.}00473 \ \sin(2 \ m - 2 \ F) & - 0\overset{\circ}{.}00467 \ \sin(m) \\ & + 0\overset{\circ}{.}00396 \ \sin(K_1) & + 0\overset{\circ}{.}00276 \ \sin(2 \ m - 2 \ D) & + 0\overset{\circ}{.}00196 \ \sin(\Omega) \\ & - 0\overset{\circ}{.}00183 \ \cos(m - F) & + 0\overset{\circ}{.}00115 \ \sin(m - 2 \ D) & - 0\overset{\circ}{.}00096 \ \sin(m - D) \\ & + 0\overset{\circ}{.}00046 \ \sin(2 \ F - 2 \ D) & - 0\overset{\circ}{.}00039 \ \sin(m - F) & + 0\overset{\circ}{.}00023 \ \sin(K_2) \\ & - 0\overset{\circ}{.}00012 \ \sin(m - 2 \ F) & + 0\overset{\circ}{.}00014 \ \cos(2 \ m - 2 \ F) & - 0\overset{\circ}{.}00014 \ \sin(2 \ D) \\ & + 0\overset{\circ}{.}00027 \ E \ \sin(2 \ m - M - 2 \ D) & + 0\overset{\circ}{.}00011 \ E^2 \ \sin(2 \ m - 2 \ M - 2 \ D) & - 0\overset{\circ}{.}00012 \ \sin(2 \ m) \\ & - 0\overset{\circ}{.}00032 \ E \ \sin(m - M - D) & & \end{array}\tag{3}\] 
 + 
 +Die Libration in Länge $l''$ und $b''$ erhält man letztendlich mit: 
 +\[\begin{align} 
 +l'' &= - \tau + (\varrho\cdot \cos(l' + F) + \sigma\cdot\sin(l' + F))\cdot\tan(b')\\ 
 +b'' &= \varrho\cdot\cos(l' + F) - \sigma\cdot\sin(l' + F) 
 +\end{align}\tag{4}\] 
 + 
 + 
 +===== Die topozentrische Libration ===== 
  
 Im Vorhergehenden wurde angenommen, dass sich der Beobachter im **Mittelpunkt** der Erde befindet. Ein tatsächlicher Beobachter $B$ befindet sich jedoch an der Erdoberfläche. Daher bildet die Richtung, aus der er auf den Mond schaut, einen Winkel mit der Linie, die die Mittelpunkte von Erde und Mond verbindet (**Abb.3**). Für diesen Beobachter ist der Mittelpunkt $O$ der Mondscheibe nicht derselbe Punkt des Mondglobus wie der Mittelpunkt $m$ für einen geozentrischen Beobachter. Dieser topozentrische Effekt, der ca. $1^\circ 02'$ erreichen kann, variiert im Tagesverlauf, da sich der Beobachter mit der Erdoberfläche mitdreht (Erdrotation). Aus diesem Grund wird der Effekt als Tages-Libration bezeichnet. Im Vorhergehenden wurde angenommen, dass sich der Beobachter im **Mittelpunkt** der Erde befindet. Ein tatsächlicher Beobachter $B$ befindet sich jedoch an der Erdoberfläche. Daher bildet die Richtung, aus der er auf den Mond schaut, einen Winkel mit der Linie, die die Mittelpunkte von Erde und Mond verbindet (**Abb.3**). Für diesen Beobachter ist der Mittelpunkt $O$ der Mondscheibe nicht derselbe Punkt des Mondglobus wie der Mittelpunkt $m$ für einen geozentrischen Beobachter. Dieser topozentrische Effekt, der ca. $1^\circ 02'$ erreichen kann, variiert im Tagesverlauf, da sich der Beobachter mit der Erdoberfläche mitdreht (Erdrotation). Aus diesem Grund wird der Effekt als Tages-Libration bezeichnet.
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 Die oben beschriebenen Längen- und Breiten-Librationen sind zusammen mit der Tages-Libration keine wirklichen Schwingungen der Mondkugel: Sie sind lediglich **scheinbare** Librationen für einen Beobachter auf der Erde. Aus diesem Grund werden sie optische Librationen genannt. Es gibt jedoch eine echte Schwingung der Mondkugel. Diese physikalische Libration ist eine Unregelmäßigkeit der Rotation des Mondes in Bezug auf seine mittlere Rotationsgeschwindigkeit. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass der Durchmesser der der Erde zugewandten Mondkugel etwas größer ist als der mittlere Durchmesser des Mondes. Dieser sehr kleine "Vorsprung" wird von der Erde angezogen und verursacht eine Schwingung der Mondkugel. Diese physikalische Libration ist viel kleiner als die optische Libration und überschreitet niemals $2'$ in der Länge und $3'$ in der Breite. Die oben beschriebenen Längen- und Breiten-Librationen sind zusammen mit der Tages-Libration keine wirklichen Schwingungen der Mondkugel: Sie sind lediglich **scheinbare** Librationen für einen Beobachter auf der Erde. Aus diesem Grund werden sie optische Librationen genannt. Es gibt jedoch eine echte Schwingung der Mondkugel. Diese physikalische Libration ist eine Unregelmäßigkeit der Rotation des Mondes in Bezug auf seine mittlere Rotationsgeschwindigkeit. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass der Durchmesser der der Erde zugewandten Mondkugel etwas größer ist als der mittlere Durchmesser des Mondes. Dieser sehr kleine "Vorsprung" wird von der Erde angezogen und verursacht eine Schwingung der Mondkugel. Diese physikalische Libration ist viel kleiner als die optische Libration und überschreitet niemals $2'$ in der Länge und $3'$ in der Breite.
  
 +Die topozentrische Libration $\Delta l$ und $\Delta b$ wird durch die topozentrischen Koordinaten des Mondes $\alpha'$ und $\delta'$ bestimmt.
  
 ===== Die Ansicht der Libration am Himmel ===== ===== Die Ansicht der Libration am Himmel =====
  
-{{:libration_richtungen_l_plus_b_minus.png |Messung der Libration}} +<imgcaption image4|>{{ :libration_richtungen_l_plus_b_minus.png |Messung der Libration}} 
 +</imgcaption>
 Der mittlere Punkt $M$ stellt den Mittelpunkt der Mond**scheibe** dar, wie sie rein optisch am Himmel zu sehen ist. Die roten Linien sind Äquator bzw. Meridian. Die Libration in Länge ist dann das Maß $l$ und die Libration in Breite ist $b$. J. Meeus unterscheidet die optische Libration mit $l',\;b'$ und die physische Libration mit $l'',\;b''$. Der mittlere Punkt $M$ stellt den Mittelpunkt der Mond**scheibe** dar, wie sie rein optisch am Himmel zu sehen ist. Die roten Linien sind Äquator bzw. Meridian. Die Libration in Länge ist dann das Maß $l$ und die Libration in Breite ist $b$. J. Meeus unterscheidet die optische Libration mit $l',\;b'$ und die physische Libration mit $l'',\;b''$.
  
 Die gesamte Libration berechnet sich dann mit Die gesamte Libration berechnet sich dann mit
  
-$$l = l' + l''$$ +\[\begin{align} 
-$$b = b' + b''$$ +&= l' + l'' + \Delta l\\ 
- +&= b' + b'' + \Delta 
-$+b$ bedeutet der Nordpol ist dem Beobachter zugewandt und $+l$ bedeutet man sieht mehr von der Westseite (Mond libriert nach Ost). Die Skizze links hat damit $+l,\;-b$. Die vier Kombinationen sind nochmal darunter gegenübergestellt: +\end{align}\tag{5}\]
- +
- +
- +
-|  {{:libration_richtungen_l_plus_b_minus.png?250|}}    {{:libration_richtungen_l_minus_b_minus.png?250|}} +
-|  $+l,\;-b$  |  $-l,\;-b$ +
-|    |    | +
-|  {{:libration_richtungen_l_plus_b_plus.png?250|}}  |  {{:libration_richtungen_l_minus_b_plus.png?250|}} +
-|  $+l,\;+b$  |  $-l,\;+b$  |+
  
 +$+b$ bedeutet der Nordpol ist dem Beobachter zugewandt und $+l$ bedeutet man sieht mehr von der Westseite (Mond libriert nach Ost). Die **Abb.4** hat damit $+l,\;-b$. Die vier Kombinationen von $l$ und $b$ sind hier nochmals gegenübergestellt:
  
 +{{tablelayout?rowsHeaderSource=Auto&colwidth="400px,400px"&float=center}}
 +|  Libration nach Nord und nach Ost                  |  Libration nach Nord und nach West                  |
 +|  {{:libration_richtungen_l_plus_b_minus.png?250}}  |  {{:libration_richtungen_l_minus_b_minus.png?250}}  |
 +|  $+l,\;-b$                                          $-l,\;-b$                                          |
 +|                                                    |                                                     |
 +|  Libration nach Süd und nach Ost                    Libration nach Süd und nach West                   |
 +|  {{:libration_richtungen_l_minus_b_plus.png?250}}  |  {{:libration_richtungen_l_plus_b_plus.png?250}}    |
 +|  $+l,\;+b$                                          $-l,\;+b$                                          |
  
libration.1688511726.txt.gz · Zuletzt geändert: 2024/12/20 01:34 (Externe Bearbeitung)