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EphemPedia

Libration des Mondes

λ
β

Erläuterung

Die oben stehende interaktive Grafik zeigt die Librationspunkte des Mondes für das angegebene Jahr und Monat im Tagesabstand zur gegebenen Uhrzeit.

Beim Überfahren eines Punktes mit der Maus werden die Librationsdaten angezeigt. Diese Daten gelten je nach Einstellung des Buttons geozentrisch/topozentrisch, also für einen Beobachter im Zentrum der Erde oder auf der Erdoberfläche. Die Daten sind die summierten optischen und physischen Librationen:

Die Verbindungslinie der Punkte selbst kann nicht geklickt werden, zeigt aber durch ihre Farbgebung die Mondhöhe über/unter dem Horizont an (nur topozentrischer Modus).

Einstellungen

Wie in anderen Apps der EphemPedia hat man auch hier verschiedene Einstellungsmöglichkeiten:

Darstellung in der Grafik

Popup-Fenster "Librationsdaten"

Optische Libration

Die mittlere Rotationsperiode des Mondes entspricht der mittleren siderischen Umlaufzeit um die Erde. Die mittlere Ebene des Mondäquators schneidet die Ekliptik unter der konstanten Neigung $I$ (Inklination). Im Durchschnitt ist daher immer dieselbe Mondhalbkugel der Erde zugewandt. Scheinbare Schwingungen, sogenannte optische Librationen, die auf Veränderungen der geometrischen Position der Erde relativ zur Mondoberfläche während des Mondumlaufs zurückzuführen sind, ermöglichen insgesamt die Beobachtung von etwa 59 % der Mondoberfläche von der Erde aus.

Siehe dazu: EphemPedia - Die Mondlibration

Die optischen Librationen in Länge und Breite werden für gewöhnlich mit $L'$ bzw. $B'$ bezeichnet.

Physische Libration

Der Mond weist auch eine tatsächliche Rotationsbewegung um seine mittlere Rotation auf, diese wird als physische Libration bezeichnet. Die physische Libration ist deutlich kleiner als die optische Libration und kann sowohl in Längen- als auch in Breitengraden nie größer als $0.04^{\circ}$ sein. Die physischen Librationen in Länge und Breite werden für gewöhnlich mit $L''$ und $B''$ bezeichnet. Die Gesamtlibrationen ist die Summe der optischen und physischen Librationen:

\[\begin{align} L &= L' + L'' \\[2ex] B &= B' + B'' \end{align}\]

Der Mittelpunkt der scheinbaren Mondscheibe ist der Ursprung des selenographischen Koordinatensystems.

Die Verschiebung des Mittelpunkts der Scheibe vom scheinbaren Mittelpunkt zu einem beliebigen Zeitpunkt stellt den Librationswert dar und wird durch die selenographischen Koordinaten des scheinbaren Mittelpunkts der Scheibe zu diesem Zeitpunkt gemessen.

Positive und negative Werte von $L$ und $B$

Die selenographischen Längen- und Breitengrade der Erde, wie sie in den Almanachen angegeben sind, sind meistens die geozentrischen selenographischen Koordinaten des scheinbaren Mittelpunkts der Scheibe. An diesem Punkt auf der Mondoberfläche befindet sich die Erde im Zenit.

Siehe dazu: EphemPedia - Die Ansicht der Libration am Himmel

Berechnung der topozentrischen Libration

Für diese App werden die Algorithmen von J. Meeus aus den Astronomical Algorithms verwendet, sowohl für die geozentrische als auch für die Werte der topzentrischen Librationen.

Die Differenz geozentrische/topozentrische Libration kann bis zu 1° betragen und in der praktischen Beobachtung erhebliche Auswirkungen auf die Randkontur des Mondes haben. Die topozentrischen Librationen in Längen- und Breitengraden sowie der topozentrische Positionswinkel der Achse können entweder durch direkte Berechnung oder durch Differenzkorrekturen der geozentrischen Werte berechnet werden. In dieser Anwendung werden direkt die topozentrischen Koordinaten des Mondes berechnet und damit dann auch die Librationsdaten.